Ausstellungseröffnung Itzchak Belfer – Janusz Korczak

Die DIG AG KÖLN, die Synagogen-Gemeinde Köln und der Städtepartnerschaftsverein Köln – Tel Aviv/Yafo

präsentieren Bilder des israelischen Malers Itzchak Belfer, der bis 2021 in Tel Aviv lebte. Er war The Last Korczak Boy, der letzte Überlebende aus Janusz Korczaks jüdischem Waisenhaus, das zuletzt im Warschauer Ghetto Hunderte Kinder betreute: Belfer überlebte, weil er schon 1938 das Waisenhaus verließ, da er die Altersgrenze erreicht hatte. Itzchak Belfers Werk ist geprägt von den Erfahrungen mit Janusz Korczak, der mit den Waisenkindern ein immer wiederkehrendes Motiv im künstlerischen Werk Belfers darstellt.

Der in Warschau geborene israelische Bildhauer und Maler Itzchak Belfer, gestorben erst 2021 in Kölns Partnerstadt Tel Aviv, war der letzte überlebende Zögling des berühmten polnisch-jüdischen Kinderarztes und Reformpädagogen Janusz Korczak, der das Jüdische Waisenhaus in Warschau leitete. Nach der Besatzung Polens durch die Wehrmacht 1939 und der Errichtung des jüdischen Ghettos wurde Korczak mit seinen Schützlingen dort eingesperrt und anschließend ins Vernichtungslager Treblinka deportiert, wo sie alle vergast wurden.

Itzchak Belfer konnte diese schreckliche Zeit überleben, weil er das Waisenhaus aufgrund seiner Volljährigkeit bereits 1938 verließ und ihm 1940 die Flucht in die Sowjetunion gelang, wo er arbeitete und sich später der Roten Armee anschloss. Nach dem Krieg kehrte er nach Warschau zurück, fand dort aber keine Familienangehörigen mehr. Die ganze Familie hatten die Nationalsozialisten ermordet. In dieser Situation erfuhr er über das tragische Schicksal Korczaks und seiner Zöglinge. So beschloss Belfer, nach Israel auszuwandern, wo er am Avni-Institut in Tel Aviv Kunst und Bildhauerei studierte. Seitdem arbeitete er dort als freischaffender Bildhauer und Maler und widmete sich in seinem Werk der Erinnerung an Janusz Korczak und die Shoah.

Belfers Werke wurden in zahlreichen Ausstellungen in Israel wie auch im Ausland präsentiert. 2008 wurde der Künstler mit dem Korczak-Preis der Deutschen Korczak-Gesellschaft ausgezeichnet. Itzchak Belfer war künstlerischer Berater der Stadt Tel Aviv und dozierte auch an der Universität Tel Aviv im Fach Kunst. 2012 wurde unter Mitwirkung des Israelischen Außenministeriums ein Film über Belfer unter dem Titel „The Last Korczak Boy“ produziert.

Es handelt sich um eine Auswahl von 20 Bildern als Reproduktionen, die im Rahmen einer Zusammenarbeit des Stellvertretenden Vorsitzenden der Deutsch-Israelischen Gesellschaft AG Köln Dr. Roman Salyutov mit der in München ansässigen Europäischen Janusz Korczak Akademie e. V. produziert worden sind – gerade für die Präsentation im Rahmen verschiedener Bildungsprojekte zum Thema Jüdisches Leben und Shoah. Diese Bilder bringen Itzchak Belfers Erinnerung aus dem Leben seiner Familie in Warschau, darunter im Jüdischen Waisenhaus, zum Ausdruck und stellen somit eine besondere künstlerische Reflexion jener Zeit dar – von den unbeschwerten Jugendtagen bis zur Grausamkeit in der der Nazi-Besatzung.

Am 28. Januar 2025 findet die Ausstellungseröffnung um 19 Uhr 00, im Gemeindesaal Synagogen-Gemeinde Köln statt. Die Ausstellung ist dort bis zum bis 15. März 2025 zu ausgewählten Terminen und vor und während Veranstaltungen im Gemeindesaal zu sehen.

Die Eröffnung wird musikalisch von SolistInnen des Sinfonieorchesters Bergisch Gladbach umrahmt.

Es spielen:

Ruth Theresa Fiedler, Gesang
Alexander Morogovski, Klarinette
Dr. Roman Salyutov, Klavier

Es erklingen Werke von Maurice Ravel, Felix Mendelssohn, Viktor Ullmann und Ilse Weber.

Zur Eröffnung der Ausstellung bitten wir um Anmeldung unter bis zum 21. Januar 2025

Bitte beachten Sie, dass Sie am Abend der Veranstaltung genug Zeit für den Einlass mitbringen und führen Sie einen Lichtbildausweis mit sich.