14 Jul “Israel macht aus Feinden Freunde” – Debatte zur Sicherheitskooperation mit Israel
Am Donnerstag fand im Dorint Hotel Charlottenhof in Halle eine prominent besetzte Debatte zur Deutsch-Israelischen Sicherheitskooperation statt. Organisiert von der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG) diskutierten Verteidigungspolitiker Dr. Marcus Faber MdB, Professor Carlo Masala, Colonel Olga Polyakov von der Botschaft Israels in Deutschland und Autor und Politologe Arye Sharuz Shalicar. Leitfragen waren: Haben die Deutschen auch eine militärische Verantwortung für Israel? Und: Was ist die israelische Erwartung in Sicherheitsfragen an Deutschland?
Nach der Begrüßung durch Philipp Körner, Vorsitzender der DIG Halle-Umland, Franziska Weidinger, Ministerin für Justiz und Verbraucherschutz des Landes Sachsen-Anhalt, und DIG-Präsident Volker Beck wurde die Diskussionsrunde von Kerstin Müller, Staatsministerin a. D. des Auswärtigen Amtes, mit der Frage nach der Aktualität der israelischen Sicherheit als deutscher Staatsräson eröffnet.
Dr. Faber MdB und Professor Masala führten aus, dass dem Begriff bis heute eine genaue Definition fehle, was im Ernstfall nur zur Enttäuschung aller Beteiligter führen könne.
Auf der diplomatischen Ebene könne Deutschland mit einem verstärkten Engagement zum Vorantreiben der Abraham Accords zu einer weiteren Stabilisierung des Nahen und Mittleren Ostens beitragen, so Colonel Polyakov. Auch in Bezug auf die nicht nur Israel betreffende Bedrohung durch den Iran wäre aus israelischer Sicht ein „proaktiveres“ Verhalten der „Supermacht Deutschland in der EU und den Vereinten Nationen“ wünschenswert.
Dr. Faber führte weiter aus, dass es auch im deutschen Sicherheitsinteresse sei, Israel als Partner zu schützen und man beispielsweise von dem immensen Vorsprung auf dem Gebiet der Militärtechnik profitieren könne.
Unter großem Publikumsinteresse überwogen nach zwei Stunden intensiver Diskussion harmonische Töne: Außenpolitisch hat Israel mit der Gewinnung neuer arabischer Partner „aus ehemaligen Feinden Freunden gemacht” – und Israel und Deutschland seien „wie die zwei Handschuhe eines Paars“.
Die hohe Besucherzahl zeigt, dass es auch in den neuen Bundesländern viele Freunde Israels gibt und es wichtig ist, mit Veranstaltungen wie dieser Raum dafür zu schaffen.