23 Apr Deutsch-Israelische Gesellschaft wünscht Muslimen einen gesegneten Ramadan
„Am heutigen Abend beginnt der muslimische Fastenmonat Ramadan. Als eine der fünf Säulen des Islam hat der Ramadan für Muslime eine wichtige Bedeutung. Was in Deutschland vor allem als Fastenmonat bekannt ist, ist auch ein Begriff für den neunten Mondmonat, der im islamischen Kalender zu finden ist. Der Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Uwe Becker sieht in diesen Wochen „eine gute Gelegenheit für Besinnung und Einkehr, gerade in der augenblicklich schwierigen Zeit der Corona-Krise“ und wünscht den in Deutschland lebenden Muslimen einen gesegneten Ramadan.
„Eine solche Zeit der Einkehr, wie es sie bei vielen Religionen gibt, ist eine Bereicherung, die Kraft verleiht, um auch schwierige Zeiten durchzustehen. Der Brauch des Fastens ist Jahrtausende alt. Bei den Christen ist es die Fastenzeit vor Ostern, im Judentum vor Pessach. Diese Zeit bietet in unserer schnelllebigen Welt eine Möglichkeit, sich mit sich selbst und den Mitmenschen auseinanderzusetzen, wie es im Alltag sonst kaum möglich ist. Gleichzeitig weist diese Tradition auch auf ein gemeinsames Element der monotheistischen Weltreligionen hin und macht deutlich, dass wir uns öfter mit den verbindenden Elementen unserer Kulturen und Traditionen beschäftigen sollten, als mit der Frage, was uns trennt. Gerade in der augenblicklichen Corona-Krise ist das Miteinander unserer Gesellschaft über religiöse und kulturelle Grenzen hinweg von besonderer Bedeutung. Nur gemeinsam lassen sich die Herausforderungen im Kampf gegen die Pandemie meistern“, sagt DIG-Präsident Uwe Becker.
Becker betonte zudem, „dass „Israel das einzige Land im Nahen Osten ist, in dem Juden, Christen und Muslime ihren Glauben frei und offen praktizieren können, was in der öffentlichen Wahrnehmung und der medialen Berichterstattung leider viel zu oft in den Hintergrund tritt.“
Je nach Jahr dauert der Fastenmonat Ramadan 29 oder auch 30 Tage, die Dauer ist abhängig vom Stand des Mondes. In diesem Jahr beginnt der Fastenmonat am 23. April und endet am 23. Mai. Zentraler Teil des Ramadan ist das Fasten ab Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang. Somit kann ein Fastentag unterschiedlich lang dauern. Insbesondere in den Sommermonaten gibt es lange Fastentage im Islam.
„Sich seiner eigenen Wurzeln und Traditionen bewusst zu sein und diese auch leben zu können, ist für die eigene Identität wichtig. Ebenso die Besinnung auf ein gemeinsames Wertefundament, das unsere Gesellschaft stärkt und zusammenhält. Offenheit, gegenseitiges Verständnis und Respekt sind für ein friedliches Zusammenleben unabdingbar. Respekt gegenüber dem Einzelnen wie auch gegenüber den Grundwerten eines friedlichen Miteinanders, beides zusammen ist möglich. Die Fastenzeit kann eine gute Gelegenheit auch für Nicht-Muslime bieten, sich mit dem Glauben ihrer Mitmenschen auseinanderzusetzen, bei aller physischen Distanz aufeinander zuzugehen und voneinander zu lernen. Wir alle sind aufgefordert, gegenüber Eiferern, Angstmachern und Hetzern für ebenjenes friedliche Miteinander einzustehen. Ich wünsche allen Muslimen einen gesegneten und besinnlichen Ramadan“, so Becker abschließend.
Berlin, den 23. April 2020