Deutsche Kulturinstitutionen blind gegenüber israelbezogenem Antisemitismus

„Ich bedaure sehr, dass Vertreterinnen und Vertreter namhafter deutscher Kulturinstitutionen offensichtlich blind gegenüber israelbezogenem Antisemitismus sind und sich vor den Karren der antisemitischen BDS-Bewegung spannen lassen. Bei BDS geht es nicht um demokratischen Meinungswettbewerb, sondern um eine moderne Form des Terrors gegen Israel. Wenn die sogenannte „Initiative GG 5.3 Weltoffenheit“ verschiedener deutscher Kulturinstitutionen BDS unterstützt, fördert sie wenn auch vielleicht ungewollt die Delegitimierung des Staates Israel“, so äußerte sich heute der Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Uwe Becker, gegenüber der von verschiedenen Kulturinstitutionen ins Leben gerufenen „Initiative GG 5.3 Weltoffenheit“.

„Ganz offensichtlich sind breite Teile unserer Kulturinstitutionen nicht willens oder nicht in der Lage, zwischen legitimer Regierungskritik und der Verbreitung von Hass und Hetze gegen Israel zu unterscheiden. Ganz offensichtlich übersehen die beteiligten Institutionen auch die wirklichen Ziele wie auch die undemokratischen Instrumente von BDS“, führte DIG-Präsident Uwe Becker weiter aus.

„Gerade in einer Zeit des wachsenden Antisemitismus sollten Spitzenkräfte unserer Kulturinstitutionen mehr Sensibilität an den Tag legen. Wenn die Initiative unter Bezug auf BDS davon spricht, dass „Dissens und vielschichtige Solidaritäten“ im gesellschaftlichen Diskurs zugelassen sein müssen, dann muss ich dem klar widersprechen. Bei Antisemitismus darf es keinen Dissens oder falsche Solidarität geben. Antisemitismus ist oft genauso gefährlich wie Blindheit gegenüber Antisemitismus, weil diese die Straßen und Plätze unseres Landes der Judenfeindlichkeit überlässt“, erklärte DIG-Präsident Uwe Becker abschließend.

Die „Initiative GG 5.3 Weltoffenheit“ wurde von Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Deutscher Kulturinstitutionen ins Leben gerufen und hat am gestrigen Donnerstag, den 10.12., eine Resolution gegen den Beschluss des Deutschen Bundestages zur antisemitischen BDS-Bewegung veröffentlicht.

 

Berlin, den 11.12.2020