Zur Zerstörung der militärischen Struktur der Hamas in Gaza gibt es keine Alternative – Anstrengungen zum Abwenden einer humanitären Katastrophe in Gaza müssen verstärkt werden

Volker Beck, Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, erklärt:
Zur Zerstörung der militärischen Struktur der Hamas in Gaza gibt es keine Alternative, will man von Israel nicht verlangen, weitere Massaker von der Art des 7.10.2023 zu erdulden.
Allerdings muss vor einer Offensive in Rafah eine Evakuierung der Zivilbevölkerung erfolgen. Hier sollte die internationale Gemeinschaft Israels Anstrengungen zum Schutz der Zivilbevölkerung diplomatisch und tatsächlich unterstützen.
Aktuell könnte die Hamas sofort eine humanitäre Feuerpause erreichen, wenn sie die Freilassung der Geiseln anböte. Dann könnte auch die humanitäre Versorgung der Bevölkerung von Gaza sicher und ausreichend erfolgen.
Die Hamas will mit möglichst hohen Zahlen bei den zivilen Opfern durch Kampfhandlungen und Hunger Israels Selbstverteidigung delegitimieren:
  • Dieser Logik folgt ihre militärische Strategie, sich in der Zivilbevölkerung zu verstecken und Zivilisten als menschliche Schutzschilde einzusetzen.
  • Die Hamas hat die Unterstützung Israels bei der Verteilung humanitärer Güter an die Zivilbevölkerung als Verrat an der Nation bezeichnet, also mit der Todesstrafe bedroht.
Deshalb appellieren wir als Deutsch-Israelische Gesellschaft,
  • an die Staatengemeinschaft, gemeinsam mit Israel mehr für die Versorgung der Menschen zu tun: Die internationale Gemeinschaft, die Hilfsorganisationen und Israel müssen gemeinsam einen Weg finden, dass genügend Hilfsgüter in das Gebiet kommen und dann bei der Verteilung auch geschützt werden. Die seeseitige Hilfe und die Versorgung aus der Luft können nur ein erster Schritt sein.
  • an Ägypten, die Grenze zum Sinai kontrolliert zu öffnen,
  • und an die Vereinten Nationen, dafür zu sorgen, dass die Menschen aus dem Süden von Gaza auf dem Sinai in neu einzurichtenden Flüchtlingslagern der Vereinten Nationen (UNHCR) Schutz und notwendige humanitäre Versorgung finden. Israel muss sich verpflichten, ihnen nach Kriegsende eine Rückkehr nach Gaza zu garantieren.
  • an das Internationale Komitee des Roten Kreuzes, auf einen Besuch der Geiseln unter der Kontrolle der Hamas zu bestehen.
  • den Druck auf die Hamas zur Herausgabe der Geiseln und zur vollständigen und bedingungslosen Kapitulation auf allen Kanälen zu verstärken.
Es bleibt auch dabei, dass das Sterben in Gaza sofort ein Ende fände, wenn die Hamas die Geiseln frei ließe und kapitulieren würde. Sie hat den Krieg begonnen und kann ihn jederzeit beenden. Diesen Terroristen ist das Schicksal der Menschen in Gaza allerdings vollkommen gleichgültig – uns nicht.

 

Berlin, 20. März 2024