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Die heutige Banalität des Bösen? Der Ukraine-Krieg im Spiegel von Hannah Arendts „Eichmann in Jerusalem“
Viele Verbrechen gegen die Menschlichkeit im 20. Jahrhundert basieren nach Überzeugung der Philosophin und Publizistin Hannah Arendt (1906-1975) auf der Mithilfe „gedankenloser“ Menschen wie dem SS-Obersturmbannführer Adolf Eichmann (1906-1962). Diese Gedankenlosigkeit beruhe wiederum auf einem „Mangel an Vorstellungskraft“. Menschen würden sich nach Arendts Ansicht weigern, über die Opfer nachzudenken, die mörderischen Maschinerien zu hinterfragen, deren Teil sie waren und die sie geistig unterstützten.
Hannah Arendts Einsichten über den Eichmann-Prozess, publiziert in ihrem umstrittenen Buch „Eichmann in Jerusalem“, nimmt Dr. theol. André Böhning als Ausgangspunkt, um über die Verbrechen gegen die Menschlichkeit im „Russland-Ukraine“-Krieg nachzudenken. In diesem Krieg tritt „Böses“ klar hervor und muss benannt wie bekämpft werden. Daran ist nichts banal. Arendt aber meint mit Banalität, dass es unzählig „banal-böse Kollaborateure“ beispielsweise für den Faschismus gibt. Arendt irrte zwar im Blick auf Eichmann, aber mit „Banalität des Bösen“ nimmt sie jeden Bürger und jede Bürgerin in die politische Pflicht für eine freiheitliche Gesellschaftsordnung.
Dr. theol. André Böhning, Theologe, Systemischer Therapeut und Psychoonkologe, tätig in der Psychiatrie St. Gallen Nord in Wil (Schweiz), wohnhaft in Konstanz.
Dies ist eine Hybride-Veranstaltung. Das heißt, die Veranstaltung findet als Präsenzkurs statt und wird zeitgleich online übertragen.
Voraussetzungen für die Online-Teilnahme an Kurs Nr. 223-18202: Anmeldung online via www.vhs-wissen-live.de bis 1 Tag vor Kursbeginn, 12.00 Uhr. Kurzfristige Anmeldungen am Kurstag selbst nur telefonisch unter Telefonnummer: 07531-59 810. Der Kurs findet als Videokonferenz über Zoom statt.
Donnerstag, 17. November 2022, 19.30 – 21 h Astoria-Saal, VHS, Katzgasse 7, KONSTANZ. Eintritt frei