Zeitenwende in der Iran-Politik? Antisemitismus, Atomprogramm und Protestbewegung in der Islamischen Republik Iran

Eine VA der AG HEILBRONN.

Referent: Prof. Dr. Stephan Grigat

Im aktuellen Diskurs zum Staat Israel steht vor allem das Ergebnis der letzten Wahl zur Knesset im Fokus, das zur Bildung einer nationalreligiös-rechtskonservativen Regierung in Jerusalem führte. Die Folgen für den Staat Israel selbst – etwa die Balance zwischen religiösen und säkularen Milieus im Land -, für die Lage der Bevölkerungen von Westbank und Gaza, sowie für den Fortgang des Friedensprozesses, für den u.a. der Begriff der ‘Abraham-Accords’ steht, werden international und vor allem in Israel selbst kritisch diskutiert.

Dies ändert nichts am aggressiven Imperialismus des Regimes in Teheran, das mit seinem intensiv betriebenen Programm zur atomaren Bewaffnung nicht nur Sicherheit und Existenz des Staates Israel gefährdet, sondern die geopolitische Situation im gesamten Mittleren Osten.
Bestürzt nehmen wir zur Kenntnis, dass das theokratische Regime des Iran die Protestbewegung der iranischen Frauen und der nach säkularer Freiheit rufenden Bevölkerung mit barbarischen Methoden unterdrückt. Mehrere Teilnehmer an Demonstrationen wurden in den letzten Wochen öffentlich hingerichtet.

Diese komplexe Situation nimmt die erste Veranstaltung der AG Heilbronn im Jahr 2023 in den Blick.
Der Referent, Prof. Dr. Stephan Grigat, ist Politikwissenschaftler und Publizist. Seit Mitte März 2022 wirkt er als Professor für Theorien und Kritik des Antisemitismus an der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen und am Centrum für Antisemitismus- und Rassismusstudien (CARS) in Aachen. Grigat ist Mitbegründer der Kampagne “Stop the Bomb”, für die er in Österreich im Jahr 2021 als wissenschaftlicher Direktor tätig war. Seit 2017 ist Prof.Dr. Grigat Research Fellow am Herzl-Institute for the Study of Zionism der Universität Haifa, Israel und seit 2022 wirkt er in gleicher Funktion am London Centre for the Study of Contemporary Antisemitism.